Gewaltfreie Kommunikation – ein Werkzeug zur Konfliktlösung
Haben Sie schon mal etwas von „Giraffensprache“ und „Wolfssprache“ gehört?
Die Gewaltfreie Kommunikation – kurz GFK – wurde von Marshall Rosenberg entwickelt. "Gewaltfrei“ bedeutet: Wir verwenden eine Sprache, die unser Gegenüber nicht verletzt.
Herzstück sind die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation:
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Beobachtung mitteilen: Zuerst findet eine möglichst objektive Beschreibung eines Sachverhalts oder einer Handlung statt, ohne dass diese mit Bewertungen oder Interpretationen vermischt wird.
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Gefühl beschreiben: Man nimmt Kontakt zum Ich und den eigenen Gefühlen auf und beschreibt, wie man sich in diesem Moment fühlt.
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Bedürfnis entdecken: Hinter dem beschriebenen Gefühl liegt ein Bedürfnis, das klar formuliert wird.
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Bitte formulieren: Aus dem Bedürfnis geht eine Bitte hervor – entweder an sich selbst oder das Gegenüber. Wichtig ist, dass diese Bitte sich auf das Hier und Jetzt bezieht und konkret umsetzbar ist.
Kurz gefasst: „Wenn ich sehe, dass du A tust, fühle ich B, weil ich das Bedürfnis nach C habe. Deshalb bitte ich dich, D zu tun. Wie geht es dir damit?“
Beispiel (eine Mutter zu ihrem Sohn):
„Wenn du das schmutzige Geschirr nicht wegräumst, fühle ich mich frustriert und enttäuscht, denn ich habe das Bedürfnis nach und Ordnung und Entspannung. Kannst du bitte das Geschirr künftig sofort in die Spülmaschine stellen?“
Diese Art der Kommunikation nennt man auch Giraffensprache. Wir formulieren Bedürfnisse und Bitten, statt anderen Menschen aggressiv Vorwürfe zu machen. Denn auch sie haben Bedürfnisse, die ihre Handlungen leiten.
Warum Giraffensprache? Marshall Rosenberg verwendete diesen Begriff als Synonym für Empathie und Liebe, weil Giraffen die Landtiere mit dem größten Herzen sind. Demgegenüber steht die aggressive Wolfssprache: Der Wolf ist ein Raubtier und stets wachsam gegenüber Feinden. Er fühlt sich schnell bedroht und greift dann sofort an.
Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern ist eine hervorragende Möglichkeit für Eltern, Lehrer und Erzieher, Konflikte zielführend und wertschätzend zu lösen. Auch in der Pflege, im beruflichen Kontext, in Familie und Partnerschaft und sogar in politischen Konflikten hat sich die GFK bewährt.
Gewaltfreie Kommunikation für Einsteiger – unsere Tipps:
Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens
Marshall B. Rosenberg: Kartenset Gewaltfreie Kommunikation
Ingrid Holler: Trainingsbuch Gewaltfreie Kommunikation
Anja Palitza und Olaf Hartke: Heute gewaltfrei
Wenn Sie noch tiefer einsteigen möchten, gibt es verschiedenste Seminare zur Gewaltfreien Kommunikation. Wir bieten den Online-Kurs mit Al Weckert an: Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation.
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